Made by Members: Susanne Dröscher
Seit Jahren schreitet die Digitalisierung voran. Allgemein und in der Pflege. Dass viele ältere Menschen dabei aber komplett abgehängt wurden, ist ein Problem, das Susanne Dröscher mit ihrem Start-up CARU lösen möchte. Eine Mission mit Sinnhaftigkeit.
CARU bietet eine «Plug & Play»-Notruflösung komplett aus der Schweiz. Patienten können mit einfachen Sprachbefehlen nach Hilfe rufen, mit ihren Angehörigen telefonieren oder Termine abrufen. Warum sie genau in diesem Sektor ein Start-up lanciert hat und welche weiteren Funktionen CARU hat, erzählt uns Susanne Dröscher im Interview.
Susanne, warum haben du und dein Co-CEO Thomas Helbling entschieden, in diesen Markt einzutreten?
Uns war es wichtig, etwas Sinnhaftes zu tun. In Zukunft sehen wir uns mit einem Mangel an Pflegepersonal konfrontiert, gleichzeitig werden Menschen immer älter. CARU soll eine Lösung für dieses Problem bieten.
Ist CARU einfach ein klassischer Notfallknopf?
Nicht ganz. Einerseits haben wir beim Design sehr darauf geachtet, dass es nicht stigmatisiert, und von der Herstellung bis zum Support kommt fast alles aus der Schweiz. Ausserdem kann man beispielsweise auch Angehörigen Sprachnachrichten senden, um zwischen Besuchen und Telefonaten in Kontakt zu bleiben. Bald kann auch das Pflegeinstitut via CARU daran erinnern, dass heute ein Musiknachmittag stattfindet.
Ihr fördert also auch die soziale Einbindung der Patienten.
Genau. Sicherheit, Selbstbestimmung und soziale Integration sind die Punkte, die uns besonders wichtig sind. Aber auch das Pflegepersonal kann durch die Informationen von CARU profitieren. Das ermöglicht wiederum eine Stress- und Kostenreduktion.
Hattet ihr zu Beginn mit vielen Herausforderungen zu kämpfen?
Wir haben – vor allem in der Investorenszene – mit sehr vielen Menschen gesprochen, die absolut nicht an unsere Idee geglaubt haben und uns sogar versichern wollten, dass es den Markt nicht gibt. Das war schon hart, hier immer wieder aufzustehen und dennoch weiterzumachen. Ich bin sehr dankbar, dass wir inzwischen eine tolle Gruppe von Investoren und Unterstützern allgemein gefunden haben, und auch der Markt zeigt, dass wir mit unserer Lösung nicht so falsch liegen.
Was bereitet dir an deiner Arbeit besonders Freude?
Mich bereichert es, wenn ich sehe und spüre, dass CARU das Leben anderer Menschen verbessert. Wenn wir positives Feedback von Nutzern oder auch Angehörigen erhalten, die durch CARU eine Nähe erleben können, die sonst nicht möglich wäre. Im Team brennen alle für unsere Mission.
Wie sieht eure Teamkultur denn aus?
Transparenz und gegenseitige Wertschätzung sind für uns extrem wichtig. So gibt es in jedem Team-Meeting einen fixen Agendapunkt, in dem wir gegenseitig «Kudos» verteilen. Es ist toll zu sehen, wie so auch die kleinen Dinge, die oft im Hintergrund passieren, Sichtbarkeit und Anerkennung bekommen.
Eine andere Art von Team ist die Familie. Wie gehst du mit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie um?
Ich denke, dass man in diesem Bereich immer dazulernen kann, und ich habe einiges umgestellt, seit ich Mama bin. Für mich ist es viel wichtiger geworden, klar zu trennen und mich jeweils auf einen Bereich zu fokussieren. Das schlechte Gewissen, nicht genügend zu geben, meldet sich zwar immer mal wieder. Aber es wird besser.
War es für dich schon immer klar, dass du Unternehmerin sein möchtest?
Durch meinen Vater habe ich Einblicke ins Unternehmertum erhalten. Als ich dann nach meinem Studium in einem Start-up gearbeitet habe, fand ich die Faszination daran, eine Firma aufzubauen. Natürlich ist man als Unternehmerin immer wieder gefordert, aber man lernt viel. Über das Business, über unsere Nutzer, aber auch über sich selbst.
Und was war das wichtigste Learning bis jetzt?
Dass Sinnhaftigkeit im Job für mich eine unglaubliche Motivation ist. Aber auch, dass genug Schlaf und Erholung nötig sind – selbst für Unternehmerinnen. Ach ja, und dass das Unterwegssein nicht so mein Ding ist.
Da erhältst du aber ja etwas Unterstützung, richtig?
Genau. Die Angebote der American Express Platinum Karte sind für mich besonders attraktiv, da sie das Reisen erleichtern und auch versüssen.